Zum Memoria Talk hat Gladbachs Trainer einen persönlichen Gegenstand mit einer besonderen Geschichte mitgebracht:  das Pokalfinal-Trikot des im Januar 2015 verstorbenen Profis Junior Malanda. 

Dieses Trikot trugen alle VfL-Mitarbeiter nach dem Triumph in Berlin gegen den BVB (3:1) und erinnerten in einem sehr emotionalen Moment an Malanda. 

Das sagte Dieter Hecking im Gespräch mit Jens Watermann über den bittersten Moment seiner Trainerkarriere: 

Der Tod gehört irgendwo dazu, aber es ist immer in so einer Gemeinschaft, ähnlich wie im Büro oder einem Bertrieb, wenn da jemand plötzlich aus der Mitte gerissen wird, dann sind die unmittelbar Betroffenen geschockt und tief betroffen. So wie bei uns damals. Ich habe auf dem Weg von Hannover nach Braunschweig einen Anruf bekommen, ob ich irgendwas von Junior Malanda gehört habe, weil der in Wolfsburg nicht zum Treffpunkt erschienen war. Wir wollten mit dem VfL Wolfsburg nach Südafrika ins Wintertrainingslager fliegen. Ich hatte nichts gehört. Und dann bekam ich fünf Minuten später einen Anruf, dass es wohl einen schweren Unfall mit Todesfolge gegeben habe und dann verdichteten sich die Nachrichten, dass es sich um Junior handelte. Eine Viertelstunde später bestätigte sich dann die Befürchtung.

Da sind wir auf einmal mit einer Situation konfrontiert worden, die wir noch nie zuvor in der Form erlebt hatten. Eine Ad-Hoc-Maßnahme gab es nicht. So eine Situation erlebt man nicht alle Tage, wir hatten überhaupt keinen Erfahrungsschatz und haben uns alle gefragt, wie es jetzt konkret weiterlaufen soll. Ein Abflug am gleichen Tag war undenkbar und trotzdem mussten Klaus Allofs und ich handeln, wir hätten ja unmöglich die Vorbereitung 14 Tage hinten anstellen können. Wir mussten schnell entscheiden und haben uns dann schlau gemacht. In der Verarbeitung des Todes von Junior haben wir mit einem renommierten Sportpsychologen zusammengearbeitet. Der ist einen Tag nach uns ins Traininigslager gereist und gemeinsam ist es uns dann gelungen in den darauffolgenden acht bis neun Tagen den Tod von Junior so gut es eben irgendwie ging, zu verabeiten.


Dieter Hecking schlüpft für einen Spaß in die Rolle des Bundestrainers und schwört seine „Nationalmannschaft“ auf das Auftaktspiel gegen Mexiko ein. Vier Bänke, 11 Dreikäsehochs und die Kabinenansprache beginnt …