Ein ohrenbetäubender Knall. Fenster zerbersten durch die Druckwelle in Millionen Teile. Gewehrschüsse, Rauchschwaden, Schreie. Omdurman. Juni 2008. Meine Spieler des sudanesischen Fußballklubs SC Al-Merreikh hocken zusammengepfercht wie Vieh im Besprechungsraum. Sie schauen ängstlich auf das am Stadion majestätisch thronende Konterfei unseres mächtigen Präsidenten Gamal AL Walid, dessen Telefonanruf den Auftrag für die nächsten Stunden auf eine einfache Formel bringt: „Verkriecht euch, versteckt euch. Versucht zu überleben.“ Ich hocke mitten im Spielerpulk, den Blick auf den Boden gerichtet. Die Hitze ist unerträglich. Angstschweiß tropft auf den Boden, die Klimaanlage dröhnt nicht mehr. Sie schweigt. Ebenso wie die Handys. Jedes Geräusch entscheidet über Leben und Tod. Bis Verteidiger Musa Zuma sich erhebt, seine Hand aufs Herz legt und anfängt die Vereinshymne zu singen. Ein nigerianischer Mitspieler fegt ihm eine und schreit. „Halt die Klappe. Ich will nicht sterben.“ Stunden vergehen. Der Tod kommt aus der Wüste. 40 schwerbewaffnete sudanesische Rebellen ziehen durch die Straßen. Ohne Gnade, ohne politische Botschaft. Das Militär lässt sie gewähren, will im Schutz der Dunkelheit zuschlagen, um die Bevölkerung nicht zu gefährden. Für einige kommt jede Hilfe zu spät. Ihre leblosen Körper säumen den Straßenrand – enthauptet und weggeworfen.

Diese Bilder werde ich niemals vergessen. Um Mitternacht schrecke ich hoch, als eine Truppe sudanesischen Militärs in meinem Zimmer aufkreuzt, um die nun etwas entspanntere Lage zu nutzen.  In einem Autokonvoi fahren wir flankiert durch einen Soldatentrupp über die Nilbrücke vorbei an brennenden Jeeps in die nahegelegende Hauptstadt Khartoum. Die Flucht gelingt. Die Mannschaft wird um Mitternacht umquartiert. An Schlaf ist nicht zu denken. Um der Weltöffentlichkeit zu demonstrieren, dass die politische Lage unter Kontrolle sei, wird das Spiel gegen die Highländers aus Simbabwe, das ursprünglich am Abend des Rebellenangriffs hätte stattfinden sollen, auf den darauffolgenden Tag im Nationalstadion von Khartoum ausgetragen. Um 17 Uhr bei 50 Grad Celsius auf Kunstrasen. Das muss man sich mal vorstellen. Die Jungs haben in der Nacht zuvor um ihr Leben gezittert und kein Auge zugemacht.

Kaffeekränzchen im Grünen – Poggenhagen, 2014

Wir sitzen im Garten meines idyllisch gelegenen Häuschens in Poggenhagen bei Neustadt. Ein ruhiger, verträumter Ort – würde nicht die Einflugschneise des Hannoveraner Flughafens in regelmäßigen Abständen die Stille durch donnerndes Getöse durchkreuzen. Wie ich in dieser Nacht vor mehr als sechs Jahren so ruhig bleiben konnte, ist mir bis heute ein Rätsel. Psycholgisch betrachtet stellt dieses Nahtoderlebnis in einem gesunden Organismus ein Paradoxon im Gehirn da. Ein Gefühl der Schmerzlosigkeit und Ruhe stellt sich ein. Erinnerungen und Sinneseindrücke verschwimmen. Meine Frau Gaby habe ich erst nach der Fahrt mit dem Konvoi über die Nilbrücke aus dem Hotel in Khartoum informiert.

Am Abend nach dem Spiel liege ich im Bett auf dem Hotelzimmer. Zwei Spieler musste ich auswechseln, sie hatten sich ihre Füße auf dem brennend heißen Kunstrasen blutig  gelaufen. Noch keine endgültige Entwarnung in der Stadt. Der Flughafen bleibt vorerst gesperrt. Wieder eine schlaflose Nacht. Aufatmen erst am Montagmorgen. Durch das Radio erfahre ich, dass der Flughafen seinen Betrieb wieder aufgenommen hat. Betreuer Mustafa, Modell Teddybär mit großem Herzen, begleitet mich zum Airpot.

„Wie kannst du nur dahin zurückgehen?“ Das war die Reaktion von meiner Familie und Freunden.

Ich ziehe an meiner Zigarette und lasse den Rauch durch meine zusammengekniffenen Lippen entweichen. Irgendwie ist Afrika mein Schicksal. Das war es von Anfang an.

Korrupte Schiris und ein Jahrhunderspiel – Kairo, 1995

Dabei hätte es den Anfang fast gar nicht gegeben. Neben dem Interesse von Arab Contractors aus Kairo, buhlte auch der VFL Wolfsburg um meine Dienste. Einen Tag nach Weihnachten 1995 musste ich dem gesamten VW-Vorstand in einer ungewohnten Casting-Atmosphäre Rede und Antwort stehen. Ich sollte beim Zweitligisten Willi Reimann als Co-Trainer unterstützen. Freund und Fußballboss Wolfgang Heitmann riet mir, mich im Laufe der Vertragsgespräche für den mittleren der angebotenen Gehaltsentwürfe zu entscheiden. Nicht zu bescheiden und nicht zu gierig. Heitmann entgleisten alle Gesichtszüge als ich den VW-Bossen signalisierte, nur für den teuersten aller möglichen Verträge anfangen zu wollen. Auf der Autobahn in Richtung Hannover klingelte mein Handy. Fußballboss Heitmann war dran. „Wenn du willst, kannst du sofort anfangen.“ ich wollte nicht, zumindest vorerst. Nicht ohne mir vorher vor Ort ein Bild in Ägypten gemacht zu haben.

Einen Tag vor Silvester flog ich nach Kairo. Wo bin ich denn hier gelandet, schoss mir durch den Kopf. Dass alles kam mir  „arabisch“ vor. Dem ersten Reflex, das Flughafengebäude auf direktem Wege zu verlassen, widerstand ich mühevoll und durchforstete die Namensschilder in der Ankunftshalle. Es werde mich jemand in Empfang nehmen, hatten die Verantwortlichen von Arab Contractors in einem Fax versprochen. Die Anzahl der Schildträger schrumpfte minütlich und auf keinem stand mein Name. Kroga las ich zwar, allerdings war das ja strenggenommen nicht mein Name und außerdem wollte sich mich diesem in eine landestypische Galabiya-Tracht gehüllten Männchen nur ungern anvertrauen. Ich wartete weitere zwanzig Minuten bis nur noch der kleine Ägypter übrig blieb. Die Begrüßung des wenig bis gar nicht vertrauenserweckenden Mannes fiel dann auch eher wenig bis gar nicht aus. „Passport“, sagte er nur, worauf ich ihm diesen aushändigte und wie ein begossener Pudel hinterherdackelte. Als der Fremde dann verschwand und nach fünf Minuten noch nicht zurückgekehrt war, wurde ich nervös. Kein Ausweis, keine Telefonnummer und keine landestypischen Sprachkenntnisse. Keine gute Gesamtsituation. Aufatmen.

Der Mann kam wieder, eine Woge der Erleichterung schlängelte sich durch meinen nervösen Magen. Auf uns wartete vor dem Flughafen ein Fahrer, dessen Englischkenntnisse zumindest so etwas wie eine halbwegs sinnvolle Konversation ermöglichten.

Die Nacht selber verbrachte ich in einem Hotelzimmer im Osman-Ahmed-Stadion und saß wie verabredet am nächsten Morgen um 10 Uhr im vereinseigenen Restaurant. Niemand kam. 10.30 Uhr, niemand kam.  Die Sehnsucht, vielleicht doch auf die typisch deutschen Tugenden wie Pünktlichkeit und Disziplin bei einem Verein wie den VFL Wolfsburg zurückgreifen zu wollen, wurde spürbar größer. Um elf Uhr trudelte dann eine in edlen Zwirn gehüllte Delegation des Vereins auf. Sie begrüßten mich freundlich – in beeindruckendem businnes-Englisch.

Der Versuch, mich im Vorfeld meiner Reise über die aktuelle sportliche Situation des Vereins im Internet zu informieren war fehlgeschlagen – hatte sich das World Wide Web in seinen virtuellen Kinderschuhen nur spärlich bis nach Afrika vorgekämpft.

„Wo steht ihr denn genau in der Tabelle?“ Mein Gegenüber rieb sich nervös die Hände, hustete verlegen. Gamal Akad, Manager von Arab Contractors und gleichzeitig Führungskraft in einer bedeutenden Ölfirma, flüsterte nervös.

„Im Mittelfeld.“

„Und wie viele Mannschaften spielen in der Liga?“

„16.“

Michael Krüger (rechts) mit Co-Trainer Mohammed ab Samir und Manager Mister Gamal (v.l.n.r.)

Michael Krüger (rechts) mit Co-Trainer Mohammed ab Samir und Manager Mister Gamal (v.l.n.r.)

„Und wo steht ihr genau?“

„Wir sind 14.“

„Kann ich das mal sehen?“ Mr. Hassaballa, der Vereinspräsident legte den Sportteil einer Zeitung an die Stirnseite des ovalen Mahagoni-Tisches. Mein Gesichtsausdruck wechselte von interessiert, über verwundert bis ernsthaft besorgt. Grund war eine gestrichelte Linie oberhalb der Arab Contractors.

„Ihr steht ja auf einem Abstiegsplatz.“

Mister Gamal hob beschwichtigend die Hände. „Aber wir haben noch ein Nachholspiel“, versuchte er die missliche sportliche Lage zu relativieren.

„Gegen wen?“

„Gegen den al Ahly Sports Club.“ Dieser Verein wurde im Jahr 2000 vom afrikanischen Verband zum besten Klub des Jahrhunderts gewählt. Bayern München hoch drei, multipliziert mit Real Madrid.

„Und wann habt ihr zuletzt gegen die gewonnen?“

„Vor 15 Jahren.“

„Das ist ja interessant.“

Ich hatte sechs Wochen um die Mannschaft auf dieses Spiel vorzubereiten. Vorausgesetzt, ich nahm die Herausforderung an. Ich zog mich kurz zurück und stöberte gedankenverloren in meiner Tasche, in der nur das nötigste Platz gefunden hatte: ein Hemd, Waschzeug, ein Pullover und Unterwäsche. Ich kehrte ins Restaurant zurück.

„Eine Frage hätte ich noch. Für den Fall, dass ich zusage. Wann soll ich anfangen, Mister Gamal?“

„Äh, heute noch.

„Heute schon?“ So muss es sich anfühlen, wenn einem jemand hinterrücks einen Dolch in den Rücken rammt. Rückflug nach Deutschland, Koffer packen, Familie drücken, Abschiedstränen. So in etwa hatte ich mir den Neuanfang vorgestellt. Vor meinem geistigen Auge zerbröselte der geplante Abschied von der Familie und meiner Heimat. Hinsetzen. Nachdenken. Entscheiden. Herzklopfen. Schwindel. Feuchte Hände. Wolfsburg oder Kairo? Spießer oder Abenteurer? Herz oder Kopf?

„Ich mache es, ich bleibe hier.“

Ein Satz, zwei Reaktionen. Mister Gamal nickte zufrieden. Es folgte ein fester, ehrlicher Händedruck, ein breites Grinsen und ein gehauchtes „You are welcome“.

„Wie hierbleiben?“ Fassungslosigkeit am anderen Ende der Leitung. Meine Frau Gaby versuchte die Information zu verarbeiten.

„Ja, hierbleiben. Es geht in einer Stunde los.“ Erst ein halbes Jahr später sollte ich meine Liebsten wieder in die Arme schließen können. Die nächsten sechs Monate verbrachte ich im Land der Pharaonen, Pyramiden und traditionellen Ansichten, wie sich bereits im ersten Training herausstellen sollte. Aus 40 Spielern sollte ich mir meinen Kader zusammenstellen. Mister Gamal drückte mir ein Dossier in die Hand mit den nötigen Informationen über alle Kicker.

„Den will ich.“ Ich zeigte auf den erst 19-jährigen Ahmed Saad, der mich beim Trainingsspiel beeindruckt hatte.

„Das kannste nicht machen“, echauffierte sich Mister Gamal.

„Warum nicht?“

„Der ist gerade erst dabei und viel zu jung“, presste er aus seinen Lippen als spreche er über eine widerwärtige, ansteckende Krankheit. Junge Spieler werden in Afrika traditionell unterdrückt, erfahrene vergöttert. Ich setzte mich durch, Saad spielte ein Jahr später für die ägyptische Nationalmannschaft.

Am Abend vor dem Spiel gegen Serienmeister al Ahli mit dem deutschen Trainer Reiner Hollmann besuchte ich Mister Gamal in seinem Büro. Mit einer einladenden Geste wies er mich an, Platz zu nehmen. Ohnehin wurde das eher professionell distanzierte Verhältnis immer freundschaftlicher. „Wir können morgen nicht gewinnen“, flüsterte Mister Gamal fast entschuldigend. Ich war irritiert.

„Aber wir haben gut trainiert, die Jungs sind motiviert und werden alles geben.“ Mister Gamal nickte. „Das weiß ich. Aber hier ist es so, dass Schiedsrichter für den Heimklub pfeifen und Niederlagen von al Ahli ohnehin nicht eingeplant sind.“ Ernüchterung. Diese Information musste ich sacken lassen.

„Die Schiedsrichter sind bestochen?“

Mister Gamal lächelte süffisant. Bestechung ist im Fußball-Afrika der neunziger Jahre das falsche Wort. Überbordende Gastfreundschaft der Heimvereine gegenüber dem grundsätzlich Unparteiischen beschreibt das Phänomen dubios langer Nachspielzeiten und abenteuerlicher Elfmeterentscheidungen treffender. Das eher überschaubare Honorar der Schiedsrichter wurde durch Gefälligkeiten veredelt. Unterbringung in luxeriösen Hotels, ausgiebige Shoppingtouren mit Vereinsangestellten oder Schmuck, gerne auch für die Frau Gemahlin.

Ich nickte bedächtig, wohlwissend, dass die gerade erhaltene Information unsere ohnehin verschwindend kleinen Erfolgsaussischten nur noch durch ein Fußballwunder aufrecht erhalten werden konnten. Ein Plan B muss her, schoss es mir durch den Kopf. Ich erhob mich vom Stuhl und bereitete mich gedanklich auf eine der ungewöhnlichsten Kabinenansprachen meiner Trainerkarriere vor.

Die Spieler von Arab Contractors waren ohnehin adrenalintechnisch bis zum Anschlag vollgepumpt. Statt wie gewohnt 3000 Zuschauer warteten im Nationalstadion von Kairo 82000 Fans. Statt wie gewohnt Fußballer aus Fleisch und Blut, warteten draußen Götter in rot-weiß. Maschinen. Die Jahrhundert-Mannschaft von al Ahli.

„Wenn ihr ein Tor schießen wollt, dann bitte erst in den letzten zehn Minuten. Und schießt bitte eins, dass der Schiedsrichter nicht aberkennen kann.“ Verwirrte Blicke. War der Deutsche jetzt völlig übergeschnappt? Aber keine Proteste. Der Deutsche respektierte sie, ließ sie während des Trainings beten und sprach auf dem Trainingsplatz Arabisch mit ihnen. Zumindest in Bruchstücken. Sie vertrauten ihm. Sie mochten ihn.

In der 82. Spielminute fiel sensationell das 1:0 für meine Jungs. Die Lage im Stadion drohte zu eskalieren. Die Anhänger von al Ahli warfen Flaschen in Richtung des deutschen Trainers Reiner Hollmann. Nachspielzeit. Fünf Minuten drüber. Die Bank der Gäste tobte. Mister Gamal und ich gestikulierten wild. Dann die Entscheidung: Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte. Konter. Mein Stürmer lupfte den Ball über den herauseilenden Torwart. 2:0. Aus. Abpfiff. Gänsehaut. Ein Spiel für die Geschichtsbücher. Über Nacht wurde ich zum Nationalhelden. Mein Konterfei grinste am nächsten Tag von den Titelseiten vieler Zeitungen. In 25 Sportzeitungen wurde die Geschichte des heroischen Aufstiegs erzählt. Es wurde meine Geschichte erzählt: From zero to hero. In der Hauptstadt saßen die Ägypter vor ihren Bretterbuden und riefen „Kroger, Kroger.“ Den Umlaut ü bekamen sie sprachlich nicht hin, was wiederum die größten amerikanischhen Lebensmittel-Supermarkt-Ketter Kroger gefreut haben durfte. Eine historische Nacht in zweifacher Hinsicht: Ein Niedersachse wurde über Nacht zum Superstar in Ägypten und tausende Ägypter bewarben unfreiwillig wie Marktschreier einen amerikanischen Lebensmittelriesen.

Wüstenfüchse in Badelatschen – Kairo, 1996

Im Africa-Cup mussten wir nach einem 2:1-Hinspielerfolg gegen Le Rayon Sports nach Kigali in die Hauptstadt Ruandas reisen. Am Flughafen erinnerten noch ein halbes Jahr nach Kriegsende zerbrochene Fensterscheiben und Einschusslöcher in den Wänden an den blutigen Bürgerkrieg zwischen der Tutsi-Minderheit und der Hutu-Fraktion. Das sogenannte Stadion entpuppte sich bei genauerer Betrachtung als arg ramponierter Bolzplatz. Der knüppelharte Grund wurde notdürftig mit rotem Sand aufgeschüttet und die letzten vereinsamten Grasbüschel im Sechzehnmeterraum hätten gut und gerne unter Naturschutz stehen können. Mit Fußball hatte das relativ wenig zu tun. Meine Anweisungen vor dem Spiel erinnerten zugegebenermaßen weniger an die taktischen Finessen eines ausgebufften Fußballehrers, sondern eher an die Worte eines frustrierten Linienbölkers aus den Niederungen des Amateurfußballs. „Knallt den Ball einfach nach vorne und zwei laufen dann hinterher.“ Gemacht, getan. Und bis zum Ende der regulären Spielzeit konnten wir die Null halten – leider auch vorne, was den 12000 Zuschauern eine spannende Nachspielzeit bescherte, die gar nicht enden wollte.

95.  Minute. Ich wurde nervöser: „Mister Gamal, wie lange soll das noch gehen?“

„Keine Ahnung, steht halt noch 0:0. Der Schiri wartet auf ein Tor.“ Zwei Minuten später wollte ich mich erheben, um dem Schiedsrichter ordentlich den Marsch zu blasen. In dem Moment spürte ich einen schweren Gegenstand auf meiner Schulter. Ich drehte meinen Kopf und blicke in den Lauf einer Kalaschnikow. Der Soldat aus Ruanda sollte doch die Sicherheit der Zuschauer und Spieler gewähren und nicht meine gefährden. Panik überkam mich. Der Mann blickte mich aus eiskalten Augen an. „Sit down, coach.“ Ich befolgte den gut gemeinten Ratschlag und verharrte regungslos auf der Bank. Nach 104 Minuten pfiff der Schiedsrichter dann ab – aber nur weil hinter einer Tribüne die Sonne untergegangen war und es dunkel wurde. Wir triumphierten und zogen in die nächste Runde ein.

Am abendlichen Buffet klopfte ich dem Schiedsrichter dann auf die Schulter. „Was haste denn bekommen?“ Der Referee guckte verlegen, dann präsentierte er stolz seine funkelnde, gefälschte Rolex, die ihm bereits vor dem Spiel ausgehändigt worden war.

Buffet mal anders: in Badelatschen schlurfen Krügers Spieler zu den landestypischen Leckereien

Buffet mal anders: in Badelatschen schlurfen Krügers Spieler zu den landestypischen Leckereien

Der nächste Gegner im Africa-Cup wartete auf uns in Tansania. Am frühen Abend erreichten wir den Flughafen der Hauptstadt Daressalam. Am Gepäckband kreisten leider nur noch meine Gedanken, nicht mehr die Koffer. Das gesamte Equipment unserer Mannschaft war auf der Reise zwischen Kairo und der 4-Millionen-Metropole Tansanias verschwunden. Außerhalb des Flughafens heißten uns 90 Prozent Luftfeuchtigkeit willkommen. Die Mannschaftsunterkunft ähnelte einem Etablissement der fragwürdigen Art im horizontalen Gewerbe. Nicht klimatisiert und selbst für afrikanische Verhältnisse besorgniserregend. Mister Gamal zückte sein Handy. Um Mitternacht wechselten wir das Quartier. Am Morgen des darauffolgenden Tages fuhr ich zusammen mit Mister Gamal und drei weiteren Mitgliedern des Funktionsteams auf den Mwenge-Markt in die Hauptstadt.
Im Autoradio lief Bongo Flava, eine Mischung aus Hip-Hop und Reggae auf Swahili. Zu beiden Seiten der Straße nichts als Fabrikgebäude und eingezäunte Metallsilos.  Auf dem Markt verwandelte sich der Moloch in ein zwar immer noch stinkendes, aber weitaus farbenfroheres Spektakel. Neben kunstvoll angefertigten Holzskulpturen der landestypischen Makonde-Schnitzer gab es auch alltagstaugliche Angebote: Wasser aus Tüten, gegrillte Heuschrecken und Babyspielzeug. Hupende Dalla-Dalla-Minibusse bahnten  sich in Schrittgeschwindigkeit ihren Weg durch Menschenströme tiefenentspannter Schwarzafrikaner. Von den Dächern spartanisch eingerichteter Blechhütten baumelten Töpfe, Hosen und T-Shirts.

Die Augen des geschäftstüchtigen Bantus (Einwohner Ruandas) funkelten stolz. Er sollte Profispieler mit Trikots, Schuhen und Hosen einkleiden. Eine große Ehre und ein noch größeres Geschäft. Das sich im Nachhinein als Fehlgriff erwiesen hatte. Vor dem Hotel lagerte mittlerweile das verschollen geglaubte Reisegepäck. Lieblos auf einen Haufen geworfen. Sportlich hatten wir von Beginn an die Hosen an: Dem 2:0-Hinspielerfolg in Daressalam, folgte ein souveräner 3:0-Triumph im Rückspiel. Der Traum ging weiter.

Um dem stetig wachsenden Trubel um meine Person zu entgehen, suchte ich mir meine Oasen im Alltag. Eine war die Parkanlage im Maryott-Hotel. Im Swimming-Pool zog ich meine Bahnen, im Pub leerte ich das ein oder andere Bierchen, was den Muslimen in Ägypten in der Öffentlichkeit strengstens untersagt ist.

Am Tresen gesellte sich ein junger Mann auf den freien Hocker neben mich. „Sind Sie Michael Krüger?“, fragte der Unbekannte.

Eine Frage, gleichermaßen emotionslos und überraschend wie aus dem Mund eines Auftragskillers. Oder eines umtriebigen Journalisten. Oder aber aus dem Mund eines deutschen Botschafters vom Bundesgrenzschutz. Dirk stellte sich als eben solcher vor. Ironie des Schicksals: Er saß im selben Flieger von Frankfurt nach Kairo kurz nach Weihnachten und er kam aus Nienburg-Weser, nur wenige Kilometer von meiner Heimat Poggenhagen entfernt. Wir trafen uns in den kommenden Monaten regelmäßig.

Wollte ich aber die Stille in seiner reinsten, fast meditativ-surrealen Form erleben, stieg ich in meinen blauen Hyundai. Nicht, dass der Hyundai geräuschlos durch Kairo schwebte. In diesem Fall war nicht der Weg das Ziel. Auf dem Beifahrersitz kauerte Ahli-Trainer Reiner Hollmann, mein größter sportlicher Widersacher und gleichzeitig mein Verbündeter im Kampf gegen die Besonderheiten der ägyptischen Mentalität.

Hollmann hatte mir mittlerweile die schmerzhafte Niederlage verziehen.  Zwei Jahre zuvor wurde er als Trainer von Galatasaray Istanbul türkischer Meister und warf in der Champions League Manchester United raus. Und dann ist er irgendwie in Kairo gelandet. Der Wagen rollte auf den Parkplatz des Luxushotels Mena House am Stadtrand von Kairo.

Es folgte das immer gleiche Prozedere: Kaffee trinken im Restaurant und anschließend schlenderten wir in die Sinai-Wüste, gerne in Badelatschen und mit Kappe auf dem Kopf. In der subtropischen Klimazone wäre alles andere grob fahrlässig gewesen. So gnadenlos die Sandwüste ihre Körner in den Sommermonaten auf die Stadt peitschen konnte, so ästhetisch und überwältigend konnte sie das Gefühl der Stille und Unendlichkeit vermitteln. Das einzig erhaltene der sieben Weltwunder war für mich in der wuseligen 8-Millionen-Metropole wie eine Seelentankstelle. Genauso stelle ich mir eine Mondwanderung vor. Nur die eigene Stimme im Ohr. Ein überwältigendes Gefühl.  Auf dem Weg zu den Pyramiden von Gizeh plauderten nicht der König von Afrika (ich) und der Held vom Bosporus (Hollmann), sondern Michael und Reiner. Zwei Kumpels, die die Anonymität der Wüste genossen um zu flachsen, lachen und diskutieren.

„Warum bekommen wir in Deutschland eigentlich nicht die nötige Anerkennung? Hollmann zuckte resignierend mit den Schultern. Fernab des Fußballradars der europäischen Top-Ligen wird die Arbeit deutscher Trainer mehr belächelt als bewundert. „Unsere Trainerkollegen in Deutschland finden immer professionelle Bedingungen vor. Dabei ist der Job in Afrika doch vielfältiger und anspruchsvoller.“ In Afrika waren wir nicht nur Trainer, sondern auch Botschafter, Entwicklungshelfer und Pädagogen. Einer meiner Zöglinge aus der Mannschaft von Arab Contractors kam immer genau eine Minute zu spät. Junger Bursche, lieber Kerl, notorisch unpünktlich. Zum Training und zu den Besprechungen. Geldstrafen und verbale Einläufe perlten von ihm ab wie der heiße Wüstensand. „Wir wohnten beide in der selben Ecke in Kairo, irgendwann habe ich ihn mal privat getroffen.“ Hollmann nickte. „Und dann?“ „Habe ich ihn um Rat gebeten.“ Ich gesellte sich zu ihm an den Tisch. „Ahmed, ich möchte auch gerne immer eine Minute zu spät kommen – wie machst du das eigentlich?“ Der Junge war völlig perplex und kam danach immer pünktlich. Warum, kann ich mir bis heute nicht erklären.Hollmann grinste, wir drehten uns um und stapften durch den Sand zum Auto zurück.

Ohnmächtig in der Achterbahn – Bad Zwischenahn, 1996

Was passiert, wenn die Gepflogenheiten ägyptischer Spieler auf deutsche Sitten treffen, erfuhr ich im Sommer 1996. Die ganze afrikanische Delegation weilte zum Trainingslager m niedersächsischen Bad Zwischenahn, zwischen Oldenburg und Emden gelegen. Die Teambuilding-Maßnahmen entpuppten sich im Nachhinein als fahrlässige Körperverletzung. Auf einer Kartbahn in der Nähe von Wilhelmshaven waren die Spieler derart fasziniert von den kleinen Flitzern, dass sie dieses Abenteuer unbedingt für ihre Landsmänner in der Heimat durch Fotos dokumentieren wollten. Doof nur, dass sie dafür während der Fahrt genüsslich in die Kamera blinzelten, dabei aber ihre Pflichten als Kartfahrer vernachlässigten. Die Spieler donnerten reihenweise ungebremst in die Reifenstapel. So oft, dass mich der Kartbahnbesitzer irgendwann bekniete, wir mögen doch die Rennstrecke verlassen. In der Freizeitanlage Heidepark Soltau sorgte eine gemeinsame Achterbahnfahrt für, wohlwollend ausgedrückt, leichte Irritationen. Ein verängstigter Verweigerer wurde mit Engelszungen von seinen Mitspielern überredet bis dieser den ungewohnten Looping-Wahnsinn über sich ergehen ließ. In der ersten Kurve wurde er dann ohnmächtig. Nach der Fahrt kippten ihm seine Teamkollegen einen Eimer Wasser über den Kopf und die Lebensgeister kehrten langsam zurück.

Am Abend sollte dann ein gemeinsames feudales Abendessen die Geschehnisse des Tages vergessen machen.

Im Restaurant des Hotels hatte der Chefkoch seine Bediensteten angewiesen die Tische edel einzudecken und feinstes Rumpsteak kreativ zu arrangieren. Als die Teller angereicht wurden, erhob sich Kapitän Ahmed vom Stuhl, lief schnurstracks in meine Richtung und klopfte mir schließlich auf die Schulter.

„Was gibt es Ahmed?“

„Trainer, das geht so nicht. Die Spieler beklagen sich. Das ist ja nur ein Stück Fleisch auf dem Teller.“

„Aber das sind doch 350 Gramm.“

Ahmed schüttelte den Kopf.

„Das geht nicht, Trainer. Wir essen immer mehrere Stücke Fleisch.“ Ich beriert mich mit dem immer nervöser werdenden Chefkoch. Wir flüsterten.

„Und was machen wir jetzt?“

„Ich habe eine Idee“, sagte der Koch, orderte die Teller zurück in die Küche und zerteile jedes Stück Fleisch entgegen jedem Feinschmecker-Ethos in drei einzelne. Die Spieler waren zufrieden und aßen genüsslich. Als die ersten die Tische verließen, winkte ich Ahmed zu mir. „Ahmed, was ist los?“, fragte ich meinen Kapitän und ließ den Blick provokativ über die übrig gebliebenen Reste gleiten. Auf fast allen Tellern war noch mindestens ein Stück Fleisch unangerührt.

„War zu viel Trainer“, sagte Ahmed und eilte von dannen.

Das ist in solchen Ländern auch eine Frage des Intellektes. Bei Spielern aus Südägypten muss man auch damit rechnen, dass die nie eine Schule besucht haben und nicht einmal schreiben können. In diesem Fall sammelt der Teammanager bei Flugreisen immer sämtliche Pässe ein und unterschreibt Formulare und Visaanträge. Aber nicht immer lassen sich solche Spieler von der Notwendigkeit eines gut gemeinten Rates überzeugen. Aus Deutschland zurückgekehrt, erschien ein Spieler auf dem Trainingsplatz bei brütender Hitze in einer gut gefederten Daunenjacke. „Mohamed, was machst du da?“

Mohamed: „Trainer, ich will abnehmen.“ Mohamed blieb stur und lehnte meinen Ratschlag kategorisch ab. Nach 15 Minuten fiel er dann um.

Ritterschlag von Ernst Happel – Tirol, 1990

Warm anziehen mussten sich nach dem Trainingslager in erster Linie unsere Gegner. In der Liga hatten wir uns kontinuierlich nach vorne gekämpft und nach einem Herzschlag-Halbfinale gegen den Kamerun-Club Canon Yaoundé (2:1, 1:1) mussten wir am 24. November im Finalhinspiel im Stadion des Märtyrers in Kinshasa antreten. Ein sportliches Großereignis. Ein Tag der Freude. Dass Bilder aus diesem Stadion die Weltöffentlichkeit ein halbes Jahr später zutiefst erschüttern würden, hatte in diesem Moment noch niemand geahnt.

In meiner Wohnung in Kairo zappte ich mich durchs Programm, bis fast das Blut in meinen Adern gefror.Ich habe das Stadion sofort wiedererkannt. Dort wurden Leichen gestapelt, der Bürgerkrieg eskalierte.

Auf diese Besonderheiten wurde ich 1987 beim Trainerlehrgang in Köln nicht hingewiesen, dabei hätten mir persönlich Seminare zum Thema Verhaltensstrategien bei einem Rebellenangriff, Malaria, was nun?, oder wie drehe ich den Minaretten den Saft ab, um ungestört trainieren zu können, sicherlich mehr geholfen.  Aber statt eines Afrika-Crashkurses richtete sich die Trainerausbildung in erste Linie an das Establishment angehender Bundesligatrainer wie Willi Entenmann, Michael Henke, Peter Neururer oder Horst Hrubesch, dem ich bei der Weltmeisterschaft 1974 noch vor dem Fernseher zugejubelt hatte. Umso überraschter  war ich dann, als dieser ausgerechnet vor meinem Tisch in der Kantine halt machte.

„Hast du den Abend schon verplant?“

„Nö, warum.“

Magischer Moment: der deutschte Trainer Michael Krüger (r.) wird zur Trainerlegende in Afrika

Magischer Moment: der deutschte Trainer Michael Krüger (r.) wird zur Trainerlegende in Afrika

„Hast du Lust mich zum Europacupspiel Leverkusen gegen Austria Wien zu begleiten?“ Ich hatte Lust und den Einwand, wir hätten doch keine Karten, entkräftete das ehemalige Hamburger Kopfballungeheuer mit einem spitzbübischen Grinsen. „Das ist kein Problem.“ War es auch nicht. Uns wurden beste Sitzplätze angeboten. Erst fünf Jahre später – mittlerweile arbeitete ich als Co-Trainer von Hrubesch bei Hansa Rostock – stellte ich meinen Freund zur Rede.

„Warum bist du eigentlich damals in der Kantine an meinen Tisch gekommen und hast mich mitgenommen?“

„Ach weißt du Michael, du warst damals der einzige, der nicht permanent um mich herumschlawenzelt ist, weil er sich dadurch einen Vorteil versprochen hat.“

Und dennoch wurde mir durch die freundschaftliche Liaison zu Hrubesch eine ganz besondere Ehre zu Teil.

Um mich 1990 nach meinen Rauswurf bei Hannover 96 aufzumuntern rief Hrubesch an und lud mich nach Tirol ein. Hrubesch arbeitete dort als Co-Trainer von HSV-Trainerlegende Ernst Happel. Der war der personifizierte Gegenentwurf eines kommunikativen Gute-Laune-Bäres, viel mehr eine Respektsperson alter Schule, ein Grantler der ersten Stunde. Darum verpasste Hrubesch mir ein mündliches Verhaltensdossier: „Du kannst nicht mit ins Büro und du darfst Ernst Happel auch nicht ansprechen. Das mag der Alte nicht so gern.“ Am dritten Tag wartete ich wie gewohnt artig am Trainingsplatz, als der Österreicher nach getaner Arbeit vorbeistiefelte.

„Was stehst du denn hier rum, komm mit rein“, befahl er mir. Im Büro starrte Hrubesch mich entgeistert an. Ich zuckte nur  mit den Schultern. Dem Ritterschlag folgte eine noch größere Ehre. Wir durften den Österreicher in sein Stammcafé begleiten. Ein Ort der Entspannung für Happel, Sperregebiet für seine Spieler von Swarowski Tirol. Im Café verschanzte sich Happel hinter einer Zeitung, nippte genüsslich an seiner Wiener Mélange. Als wir uns zu ihm gesellten, senkte er die Zeitung. „Hoast oan guaten Job gemacht in Hannover“, lobte er mich, „leider haste dort kee echte Chance bekommen.“ In den nächsten Tagen war ich dann Stammgast im Büro, durfte an einer Spielbesprechung teilnehmen. Ein magischer Moment.

Cola und Kekse für den Africa-Cup-Sieger – Kairo, 1996

 Überwältigend war auch der Journalistenauflauf einen Tag vor dem Rückspiel des Africacup-Finales am 7. Dezember 1996. Nach dem torlosen Hinspiel in Kinshasa hatten wir nun die Chance nach dreizehn Jahren wieder den Titel zu holen. 60 Kamerateams waren der Einladung zur Pressekonferenz auf dem Nil gefolgt. Auf einem Touristenschiff löcherten sie mich mit mit Fragen, kritzelten aufgeregt auf Blöcke, knipsten Fotos. Ein miesepetriger Journalist meldete sich zu Wort: „Herr Krüger, ihre Mannschaft konnte ja schon im Hinspiel keinen Treffer erzielen. Wie wollen Sie denn morgen ein Tor erzielen?“

Ich kannte den Mann, mochte ihn aber nicht sonderlich. Er wollte mich vor diesem Jahrhundert-Finale provozieren. „Ich habe keine Ahnung. Fragen Sie mich morgen nach dem Spiel noch einmal.“ Gemurmel unter den Journalisten. Hatte der deutsche Trainer gerade vor dem wichtigsten Spiel der vergangenen Jahre offenbart, dass er keinen Plan habe? Aber ich hatte einen. Mit 4:0 fegten meine Jungs den Gast aus Zaire vom Platz, zwei Treffer erzielte Linksverteidiger Ouda, zwei Tore Mittelfeldspieler Ashour. Gänsehaut. Nationalhymne. Ein Land in Fußballekstase. Ägypten wurde Afrika-Sieger. SC Zamalek triumphierte im Africa-Cup der Landesmeister und jetzt bescherten wir dem fußballverrückten Volk den dritten Titel binnen weniger Monate. 80000 Fans feierten uns. Im Moment des größten Triumphes setzte sich Mister Gamal neben mich.

„Mister Gamal, wie geht es jetzt weiter?“

„Wir fahren zurück zum Klub, da ist dann eine große Feier.“ Wir fuhren im Bus zurück zum heimischen Osman Ahmed Stadion. Der erste Gang führte die Spieler in die Kabine, wo sie für fast eine Stunde mit dem Präsidenten Mr. Hassaballa über die Prämie verhandelten. Zufrieden gingen sie ins Restaurant, wo die große Sause steigen sollte. Im Restaurant warteten ein paar Cola-Kisten, Nescafé zum Aufbrühen, Tee und eine große Dose Kekse. Ich boxte

Mister Gamal freundschaftlich auf die Schulter.

„Mister Gamal, was ist das?“

„Das ist die Feier.“